Begegnung mit der Geschichte – Ein Zeitzeugengespräch
November 25, 2025
Am 14.11.2025 fand im Beruflichen Schulzentrum für Soziales an der Markthalle ein Zeitzeugengespräch statt. Wir Schüler der Klassen 10a und 10b hatten dabei die Gelegenheit, Renate Aris kennenlernen zu dürfen.
Renate Aris wurde 1935 in Dresden in eine Mischfamilie* hineingeboren und war somit jüdisch. Sie bekam öfter von ihren Eltern gesagt, dass sie sich wohl nicht mehr an alles erinnern könne, weil sie noch klein gewesen sei, doch das konnte sie.
Zum Beispiel hatte sie sich als kleines Kind bei den Luftangriffen auf Dresden 1945 in einem Hauseingang versteckt. Ein alter Mann sah sie jedoch, blickte auf ihren Judenstern und warf sie auf die Straße. „Ich könnte das Gesicht dieses Mannes heute noch zeichnen“, sagt Frau Aris. Dies ist nur eines der Erlebnisse, die sie uns allen erzählt hat.
Für zwei Stunden hatten wir tatsächlich extrem wenig Zeit für so viel Geschichte. Es gab einige Gegenstände von damals zu sehen, wie einen sogenannten „ Judenstern“ oder die „Ausweise“ von Juden.
Am Ende gab es noch Zeit, um Fragen zu stellen. So fragte ich sie, ob sie heutzutage immer noch Albträume habe, woraufhin sie sagte: „Nein, hatte ich noch nie.“
Ich selbst fand dieses Gespräch sehr interessant und informativ. Da Frau Aris eine der letzten Zeitzeuginnen des Nationalsozialismus ist, hoffe ich, dass sie noch lange von dieser Zeit berichten wird.
*Eine Mischfamilie war eine Familie, in der ein Elternteil jüdisch und das andere nicht jüdisch war.